Emine Demirbüken-Wegner und Stephan Schmidt fordern Minimierung der Belastungen für Reinickendorf im Zuge der A111-Sanierung

Am 1. Oktober 2019 hat die mit der Sanierung der Autobahn A111 beauftragte Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) den Ausschüssen für Bau und Verkehr der BVV Reinickendorf ein erstes Konzept vorgelegt. Grundsaniert werden müssen zwischen der Landesgrenze Berlin-Brandenburg und dem Autobahndreieck Charlottenburg 13 km Autobahn und insgesamt 264 Ingenieursbauwerke. Nach derzeitigem Stand soll im Jahr 2023 mit den Bauarbeiten begonnen werden, als Bauzeit sind etwa 10 Jahre vorgesehen.
Die beiden Abgeordneten aus den direkt betroffenen Wahlkreisen Emine Demirbüken-Wegner (Reinickendorf-West, Tegel-Süd) und Stephan Schmidt (Heiligensee, Tegel) begrüßten, dass nunmehr erste Termine und auch der Umfang der notwendigen Bauarbeiten bekannt sind. In beiden Bereichen sind aber erhebliche zusätzliche Belastungen durch den Umleitungsverkehr zu befürchten. Für Heiligensee erklärte Schmidt, dass er den Experten der DEGES folgen und eine Öffnung der Ruppiner Chaussee befürworten würde.
Beide Politiker werden sich dafür einsetzen, dass die Belastungen für die Reinickendorfer Bevölkerung so gering wie möglich bleiben. „Dass es bei diesem riesigen Bauvorhaben nicht ohne zusätzlichen Verkehr abseits der Autobahn gehen wird, ist uns durchaus bewusst. Wir fordern aber die Verantwortlichen beim Senat auf, auf die Fachleute bei der DEGES zu hören, denn dort ist das notwendige Knowhow für solche Projekte vorhanden.“
 
Emine Demirbüken-Wegner: „Alleine schon die Sanierung der U6-Trasse wird beispielsweise für zwei bis drei Jahre die Scharnweberstraße und das ganze umgebende Quartier durch den Busersatzverkehr und die damit verbundenen Staus zusätzlich stark belasten. Wenn anschließend zehn Jahre lang auf der A111 gebaut wird, bedeutet dies, dass diese Belastung dort zum Dauerproblem wird. Es ist deshalb extrem wichtig, dass der Senat seine Pläne, die Verbindungsautobahn zwischen der Einfahrt zum Flughafentunnel und dem Kurt-Schumacher-Damm, die so genannte „Stummelautobahn“, zu entwidmen und zügig als Stadtstraße auszubauen, umgehend überprüft. Es muss auch die Option der Erhaltung dieses Autobahnteils zumindest für die Dauer der anstehenden Arbeiten ernsthaft erwogen werden. Soweit ich verstanden habe, sehen das auch die Verkehrsplaner der DEGES als notwendig an. Ich weiß, dass damit die Anbindung des neuen Wohngebietes „Kurt-Schumacher-Quartier“ gefährdet wird. Aber ohne diese Entlastung droht dem Kiez um die Scharnweberstraße der Verkehrsinfarkt!“

Stephan Schmidt sieht sich mit seiner langjährigen Forderung zur Öffnung der Ruppiner Chaussee als Umleitungsstrecke für die A111 ebenfalls durch die Planer bestätigt: „Wir reden nach den aktuellen Untersuchungen auf dem Abschnitt durch Heiligensee und Tegel von etwa 66.000 Fahrzeugen, die täglich die A111 nutzen, auf Höhe Flughafentunnel sind es knapp 90.000. Wenn während der Sanierung die Zahl der Fahrspuren auf eine pro Richtung verengt wird, braucht es neben der weiträumigen Umleitungsplanung z.B. für Lkws auch eine örtliche Vorsorge für den Pendlerverkehr. Da der S-Bahnausbau auf sich warten lässt, heißt das, dass in Heiligensee nur die Ruppiner Chaussee als Lösung übrigbleibt, wenn wir keine kilometerlangen Blechlawinen quer durch den Ortsteil wollen. Die DEGES wird klären, welche Voraussetzungen dafür notwendig sind, den politischen Willen kann ich meinerseits erklären. Ich hoffe, dass dies auch beim Senat so gesehen wird.“