Stephan Schmidt, MdA: „Straßenentwässerung ohne Vorklärung ist nicht mehr zeitgemäß“

In einer Anfrage an den Berliner Senat hat der Wahlkreisabgeordnete für Heiligensee, Konradshöhe, Tegelort und Tegel, Stephan Schmidt (CDU), abgefragt, von welchen Straßen das abfließende Regewasser ungeklärt in den Tegeler See und die Oberhavel gelangt.
Die Antwort listet die entwässerten Flächen auf, enthält nach Schmidts Ansicht aber keine befriedigenden Antworten auf drängende umweltpolitische Fragen: „Zunächst einmal ist es interessant zu wissen, dass das Regenwasser von ca. 18 ha Straßenfläche in die Oberhavel und ca. von 34 ha in den Tegeler See fließen. Nach den Angaben der Fachleute gelangen so jedes Jahr ca. 42 Tonnen an abfiltrierbaren Schadstoffen in unsere Gewässer. Darunter befinden sich offenbar auch Schwermetalle und Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in einer Größenordnung von 100 kg oder mehr.
Schwierig wird die Antwort dort, wo offenbar keine gesicherten Erkenntnisse über die Auswirkungen vorliegen oder diese nicht intensiver untersucht werden, weil noch keine nachhaltig schädigenden Effekte zu beobachten sind. Ich finde, ein solcher Umgang mit einem sensiblen Ökosystem wie einem großen Gewässer inmitten einer Großstadt ist nicht mehr zeitgemäß. Heutzutage haben die Menschen völlig zu Recht den Anspruch, dass kontrolliert wird, was in unsere Flüsse und Seen gelangt und dass man behördlicherseits entsprechende Vorkehrungen trifft, dies zu minimieren. Immerhin, so die Information des Senats, will man die Haupteinzugsgebiete der Regenwasserkanalisation berlinweit ermitteln und bewerten. Ich kann nur hoffen, dass damit nicht wieder einmal nur Innenstadtbereiche gemeint sind. Die ablehnende Haltung des Senats zu weiteren Schritten z.B. beim Schäfersee lässt da leider Schlechtes erahnen. Ich werde mich jedenfalls weiter für einen nachhaltig ökologischen Umgang mit dem Tegeler See und der Oberhavel einsetzen.“